Kunstkritiken über LeMai
Reinhard Hellrung
MA, Leiter des Städtischen Museums und der kommunalen Galerie Gelsenkirchen i.R.
...Polarisationen: da steht Gegenständlichkeit gegen Ungegenständlichkeit, Realismus gegen Abstraktion, Fläche gegen Raum, Farbe gegen Zeichnung, Spontaneität gegen Kalkül und Konstruktion.
...die flächige, informelle Malerei der Bildränder wirkt dabei in die gegenständlichen fragmentarischen Motive hinein, wird mit ihnen verknüpft durch die flächigen Malstrukturen der nebeneinandergesetzten Farbflecke und die schichtweise lasierend aufgetragenen Farben zu einer eigenständigen und eigenwilligen Bildsprache.
...ihre Malerei führt aus der Sackgasse der malerischen Ideologien, indem sie wie selbstverständlich Gegenständliches und Informelles, Form und Fläche, Motiv und Bildträger, Gegenstand und freie Farbgebung miteinander verbindet und so zu einer eigenen, unverwechselbaren Bildsprache findet.
Annette Quast
MA, Hattingen
"ausgehend von der Farbe und ihren atmosphärischen Werten liegt die innere Logik des Bildes im schöpferischen Prozess selbst, indem jedes Teil das nächste hervorruft und zu ihm in Beziehung tritt.
Der Mensch wird begriffen als ein Wesen, das von Innen heraus beseelt leuchtet. Um das hinter dem sichtbaren Liegende, Zerbrechliche, Fragwürdige, Sensible unseres Menschseins zu zeigen, inszeniert sie keine spektakulären Handlungen, keine Aktionen oder grossen Affekte...
"Denn in ihren Arbeiten setzt die Künstlerin malerisch eine Wahrheit ins Bild, die das hinter dem Sichtbaren Liegende zu erfassen sucht, die aura, die jeden Menschen umgibt..."
LeMai's Malerei sensibilisiert unsere Sinne. Ihre Bilder schaffen Oasen der Kontemplation.
"In Verbindung mit der beschriebenen Lasurtechnik resultiert die Transparenz und Leichtigkeit, die wie von innen heraus leuchtende, intensive Farbkraft ihrer Bilder..."
Die Wahl der Farbe ermöglicht sozusagen zwischen Kopf und Bauch eine verständliche Kommunikationzu entfalten. Jede Farbe erhält einen inhaltlichen Ausdruck, womit wir eine Tastatur besitzen, die alle denkbaren Variationen zum Klang bringen kann...
Die Bilder sind Meditationen, die in uns selbst ein Bild finden.
Abstrakte, autonome Formgebilde sind einerseit für sich lesbar, binden aber gleichzeitig den Gegenstand, das Motiv in den Rhythmus der kompositorischen Ordnung ein.